Meta-KI und der Zugriff auf deine Fotos: Was du jetzt wissen solltest und wie du dich schützt

Meta testet neue KI-Funktionen auf Facebook – mit weitreichendem Zugriff auf persönliche Daten und Fotos. Was das für dich bedeutet – und wie du dich schützen kannst.

Aktuelles Thema im Wissens-Blog: Meta-KI und der Zugriff auf deine Fotos.
Aktuelles Thema im Wissens-Blog: Meta-KI und der Zugriff auf deine Fotos.

Was plant Meta aktuell – und warum betrifft dich das direkt?

Meta, der Konzern hinter Facebook, Instagram und WhatsApp, testet derzeit neue KI-Funktionen, die tief in persönliche Daten eingreifen können. Ziel ist es, Inhalte wie Fotos oder Texte automatisiert auszuwerten und weiterzuverarbeiten – zum Beispiel für Beitragsvorschläge, Collagen oder Designideen.

Was dabei schnell übersehen wird: Diese Auswertung betrifft nicht nur Inhalte, die du öffentlich postest. Schon beim Aktivieren bestimmter Funktionen kann es sein, dass Meta Zugriff auf deine private Fotobibliothek erhält – inklusive Metadaten wie Aufnahmedatum, Ort und erkennbare Personen.

Diese neue Ebene der Datennutzung wird schrittweise eingeführt, ist in Deutschland aber teilweise schon aktiv. Gerade wer soziale Netzwerke beruflich nutzt, sollte wissen, welche Einstellungsmöglichkeiten es gibt – und wo bereits ein bewusster Umgang gefragt ist.

Ich bin Petra und unterstütze dich bei deiner visuellen Kommunikation,
Ich bin Petra und unterstütze dich bei deiner visuellen Kommunikation,
© Gloria Schmid

Hallo, ich bin Petra. 
Ich helfe Selbständigen, Vereinen und Projekten dabei, gesehen zu werden. KI? Templates? Alles Werkzeuge. Meine Gestaltung ist genauso individuell wie du.

Warum der Zugriff auf deine Fotos mehr ist als nur „praktisch“

Meta testet derzeit eine Funktion, bei der Fotos aus der Handy-Bibliothek analysiert werden – noch bevor du deine Bilder veröffentlicht hast. Ziel ist es, daraus automatische Vorschläge für Beiträge, Collagen oder Designs zu generieren.

Wer das erlaubt, gibt der KI Zugriff auf Inhalte, die mehr verraten, als man denkt: Erkennbar sind unter anderem Gesichter (auch die von Dritten) und sogenannte Metadaten wie Aufnahmedatum oder Standort. Damit weiß Meta, wo du warst, wielange, welche Geräte du verwendest.

In den Einstellungen von Facebook und Instagram lässt sich dieser Zugriff deaktivieren. Die Option ist jedoch gut versteckt, weshalb sich ein gezielter Blick lohnt – gerade bei beruflich genutzten Geräten.

So widersprichst du den Vorschlägen zum Foto-Teilen auf Facebook:

In Facebook findest du mit Klick auf die Linien im Profilbild „Einstellungen und Privatsphäre. Hier auf „Einstellungen“ klicken und dann dem Ablauf der Bilder folgen.

In den Facebook-Einstellungen: Privacy-Center aufrufen.
In den Facebook-Einstellungen: Privacy-Center aufrufen.
Unter "Einstellungen & Privatsphäre"  bei Foto-Icon "Vorschläge zum Teilen…" anklicken.
Unter "Einstellungen & Privatsphäre" bei Foto-Icon "Vorschläge zum Teilen…" anklicken.
"Beim Browsen auf Facebook Vorschläge… erhalten" – der Schieberegeler muss inaktiv sein (grau).
"Beim Browsen auf Facebook Vorschläge… erhalten" – der Schieberegeler muss inaktiv sein (grau).

WhatsApp im beruflichen Kontext – eine stille Datenschutzfalle?

WhatsApp ist schnell installiert und unkompliziert in der Nutzung. Genau das macht den Dienst für viele so attraktiv – auch im beruflichen Umfeld. Doch wer WhatsApp auf einem geschäftlich genutzten Handy einsetzt, sollte den Datenschutz nicht aus den Augen verlieren.

Ein zentrales Problem ist der automatische Abgleich zwischen App und Adressbuch. Dabei können personenbezogene Daten von Kontakten ungefragt übermittelt und auf Servern außerhalb der EU verarbeitet werden. Das ist nicht nur in Bezug auf die DSGVO problematisch, sondern auch gegenüber deinen Kundinnen und Partnerinnen schwer zu erklären.

Besonders heikel: Auch wenn du selbst kein Gespräch startest, werden Daten übertragen – darunter Telefonnummern, Nutzungszeiten, Geräteinformationen und weitere sogenannte Metadaten. Damit lassen sich Kommunikationsverläufe nachverfolgen – ohne dass du aktiv zustimmst.

Was du konkret tun kannst

  • Prüfe Alternativen wie Threema, Signal oder DSGVO-konforme Messenger speziell für Unternehmen.
  • Nutze bei beruflicher Kommunikation besser die offiziell konforme WhatsApp Business-Version
  • Deaktiviere grundsätzlich in den WhatsApp-Einstellungen den Zugriff auf das Adressbuch.

Datensparsamkeit ist hier keine Kleinigkeit – sie zeigt, dass du den Schutz sensibler Informationen ernst nimmst. Gerade im geschäftlichen Kontext ist das ein Zeichen von Professionalität.

Generiert mit KI: Abstraktes Bild das die Verwertung von Bildern

Meta AI & Widerspruch – wo du überall aktiv werden musst

Seit Frühjahr 2024 ist die KI-gestützte Plattform „Meta AI“ in ersten Ländern aktiv – auch in Europa wird sie schrittweise ausgerollt. Ziel: Inhalte auf Facebook, Instagram und WhatsApp automatisch erkennen, auswerten und für neue Funktionen nutzen. Dazu zählen z. B. Textvorschläge, Bildanalysen oder automatisierte Suchfunktionen direkt in der App.

Was viele nicht wissen: Deine Daten – inklusive Fotos, Beiträge, Nachrichteninhalte und Metadaten – können ohne zusätzliche Einwilligung zur Verbesserung dieser KI verwendet werden. Die einzige Möglichkeit, das zu verhindern: aktiv widersprechen. Und zwar auf jeder Plattform einzeln.

Wo du den Widerspruch findest, denn er ist etwas versteckt...

Der Widerspruch gegen die Nutzung deiner Inhalte für KI-Training ist möglich, aber in den Einstellungen gut versteckt. Hier eine kurze Übersicht, wo du schauen solltest:

  • Instagram: Unter „Einstellungen > Privacy Center > Link im Text: widersprechen“. Dort folgt ein Formular zur Ablehnung der Verwendung deiner Inhalte. Hast du das schon erledigt steht hier der Hinweis darauf.

  • Facebook: Menü (Profilbild) > „Einstellungen und Privatsphäre“ > Privacy Center > Link im Text: widersprechen“. Dort folgt ein Formular zur Ablehnung der Verwendung deiner Inhalte. Hast du das schon erledigt steht hier der Hinweis darauf.

Tipp: Der Widerspruch muss ggf. regelmäßig erneut geprüft werden – z. B. nach Updates oder Änderungen der Nutzungsbedingungen.

So geht der KI-Widerspruch zu Trainingszwecken:

Wer zur Deadline am 26. Mai nicht widersprochen hat, kann das immernoch tun - allerdings nicht rückwirkend:

  • Im Privacy-Center unter den Einstellungen von Instagram & Facebook findet man die Widerspruchsfunktion gegen das KI-Training – hübsch versteckt innerhalb viel Text und anderer Links. Bei Klick darauf erscheint ein Formular zum Widersprechen, bzw. der Hinweis, ob schon widersprochen wurde.
  • Nach einem Klick kann man entweder erneut widersprechen oder wird informiert, dass man schon wiedersprochen hat.
  • Diese Einstellung in allen Meta-Tools prüfen.
© Adobe Stock | Fidel

Was du jetzt konkret tun kannst, um deine Daten zu schützen

Viele der neuen Funktionen bei Meta erscheinen zuerst wie bequeme Helfer im Alltag – automatisierte Vorschläge, einfache Verbindung zwischen Geräten, schnelle Kommunikation. Doch genau diese Bequemlichkeit bringt auch Risiken mit sich. 

Wer bewusst mit seinen Daten umgehen möchte, sollte sich gezielt mit den Einstellungen seiner Apps beschäftigen.
Hier findest du eine kompakte Übersicht mit den wichtigsten Schritten:

Deine persönliche Datenschutz-Checkliste

  • Facebook & Instagram: Zugriff auf Fotogalerie prüfen
    Einstellungen aufrufen, automatische Upload- oder Vorschlagsfunktionen deaktivieren
    → „Vorschläge aus deinen Aufnahmen“ abschalten (Schieberegler inaktiv setzen)
  • Meta AI: Widerspruch einreichen
    → Für jede Plattform einzeln (Facebook, Instagram, WhatsApp)
    → Links und Anleitung der Verbraucherzentrale nutzen
  • WhatsApp: Adressbuchzugriff manuell abschalten
    → In den Einstellungen den automatischen Kontaktzugriff deaktivieren
    → Bei beruflicher Nutzung: WhatsApp Business prüfen oder datenschutzkonforme Alternativen nutzen
  • Generell: Datenschutzfreundliche Alternativen erwägen
    → z. B. Threema, Signal oder Business-Tools mit Hosting innerhalb der EU
    → Kommunikation auf privaten Geräten strikt trennen – besonders bei sensiblen Kontakten
  • Auch generell: Zugriff auf Fotos beschränken
    → Apps dürfen nicht ungefragt auf deine Fotos zugreifen

So kann die Nutzung von Fotos durch andere Apps eingeschränkt werden:

Sicherer wird es außerdem, wenn man auch die Einstellungen (App-Icon Zahnrad) auf dem Smartphone im Blick hat. 

Hier eine Anleitung, was man bei Apple’s iPhone tun kann.

Auf dem iPhone unter Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit, die Foto-App einschränken.
Auf dem iPhone unter Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit, die Foto-App einschränken.
Auf dem iPhone in den Einstellungen von Fotos für Social Media-Apps einschränken.
Auf dem iPhone in den Einstellungen von Fotos für Social Media-Apps einschränken.

Fazit: Wachsam bleiben, selbst entscheiden, bewusst handeln

Die neuen Entwicklungen bei Meta zeigen: KI-gestützte Funktionen und automatisierte Datenverarbeitung sind keine Zukunftsmusik mehr – sie sind längst Teil unseres digitalen Alltags. Besonders dann, wenn wir Facebook, Instagram oder WhatsApp täglich nutzen.

Doch auch wenn die Technik immer komplexer wird, bleibt eine einfache Wahrheit bestehen: Du hast weiterhin Möglichkeiten, deine Daten zu schützen – du musst sie nur kennen. Wer bewusst hinschaut, Einstellungen anpasst und gelegentlich ein paar Minuten investiert, kann bereits viel erreichen.

Ob privat oder beruflich – es lohnt sich, regelmäßig zu prüfen:

    • Welche Informationen teile ich?
    • Wer darf darauf zugreifen?
    • Was passiert mit meinen Inhalten im Hintergrund?

    Wenn du an irgendeiner Stelle unsicher bist oder Fragen hast, melde dich gerne. Ich unterstütze dich dabei, den passenden Umgang für dich oder dein Unternehmen zu finden – ob es um Social Media, datensensible Kommunikation oder konkrete Einstellungen geht.

    Quellen-Verweis: 
    Verbraucherzentrale NRW e.V, Mimikama - Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch, Luise Friedrich DIE-IDEE-AGENTUR, eRecht24